Mallorca-Urlaub mit Kindern ist ein Dauerbrenner-Thema. Denn gerade, wenn man abseits der großen Hotelketten und All-inklusive-Angebote mit der ganzen Familie seinen Urlaub auf Mallorca verbringen möchte, wird es oft schwer. Entweder muss man tief bin die Tasche greifen, kennt sich gut auf der Insel aus oder hat Kontakte, die einem zum individuellen Mallorca-Urlaub mit Kind verhelfen. Und dann gibt es da noch die vielen schönen Blogs, Instagram- und Pinterest-Accounts, auf denen man sich als Internet-Trüffelschwein die besten Tipps im Netz zusammensuchen kann – voilá! Um Euch mehr tolle Tipps für einen gelungenen Mallorca-Urlaub mit Kindern geben zu können, gibt es hier künftig meine „5 Fragen, 5 Antworten“ zu diesem Thema an Freunde, Blogger und Influencer.
Heute schnacke ich mit Annika. Ich „kenne“ Annika von Instagram: Hier postet sie aka annikaoninsta die tollsten Bilder von ihren drei Jungs, ihre Food- & Wohn-Ideen, Bilder aus ihren Urlauben, von ihren DIYs und (wie sie so schön sagt) ihren „Muddistyle“. Annika hat zwar keinen Blog, postet aber auf Instagram mit viel Spaß und Leidenschaft. Ihre Intention: netten Menschen zu begegnen, andere zu inspirieren, schöne Fotos mit mehr als Oma&Opa zu teilen – und sich das Gleiche natürlich von ganz vielen anderen Accounts zu holen.
Annika ist im wahren Leben Lehrerin und Fachleiterin im Förderschwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung und wohnt mit ihrem Mann und ihren drei Jungs (11, 8 und 6) im Ruhrgebiet. Ich liebe Annikas Bilder – und da Annika auch ein großer Mallorca-Fan ist und mit der ganzen Familie regelmäßig auf die Insel fliegt lag es nah, sie nach ihren Tipps zu fragen. Ich freue mich sehr, dass Du dabei bist, Annika. Los geht’s:
Was liebst du an Mallorca?
Oh, es ist viel leichter zu sagen, was ich an Mallorca nicht mag: Bettenburgen und all inclusive…na ja, und die vielen Radfahrer, die sich die Berge hochschlängeln. Natürlich immer in großen Gruppen nebeneinander.
Denn alles andere liebe liebe liebe ich an Mallorca: Den Duft, die Landschaft, die traumhaften Buchten, die kleinen beschaulichen Dörfer, die Olivenbäume, die wunderschöne Stadt Palma, die Sprache, das ESSEN, die Menschen, die Märkte, das Wetter und und und.
Was zieht euch als Familie auf die Insel?
Irgendwie siehe oben…da wären natürlich auch die kurzen Flugzeiten, aber es gibt natürlich noch eine Menge weiterer Gründe. Was ich toll finde, dass wir hier in einer Finca abseits des Trubels als Familie so schön zusammenfinden. Im Alltag ist das schwierig – mein Mann und ich gehen beide Vollzeit arbeiten, der eine geht zum Fußball, spielt Klavier, Trompete, macht Taekwondo, besucht einen Freund… selbst gemeinsame Mahlzeiten sind unter der Woche nicht immer möglich. In der Finca sind wir unter uns, es bleibt Zeit zum Vorlesen, Uno Spielen usw.. Die gemeinsamen Ausflüge, die wir täglich unternehmen, schweißen uns dann noch weiter zusammen, da wir die Erinnerungen gemeinsam teilen. Und zu Entdecken gibt es ja immer was – wir werden aber auch gerne zu Wiederholungstätern. Diesen Rhythmus – erst gemeinsam „Abhängen“, nachmittags dann unterwegs sein – mag ich hier sehr!
Ausflugstipp mit Kindern?
Da gibt es ja schon eine Menge auf deinem Blog zu lesen. Zum Beispiel waren wir auch in Palma in der Kids Republik – besser gesagt mein Mann mit den Jungs. Er hat gemütlich einen Kaffe getrunken und gelesen, ich bin derweil durch Santa Catalina geschlendert. Win-win!
Wie wäre es sonst mit den tollen Skulpturen im Garten in der Fundación Yannick y Ben Jakober in der Nähe von Alcudia? Pssst…dienstags ist der Eintritt dort frei. Oder auch großartig: „Wandern“ im Parc Natural de Mondrago. Man entscheidet selbst, ob es ein netter kleiner Spaziergang mit Klettern auf den Klippen und erkunden der Bunker wird, oder ob man doch eine größere Runde schafft. Das Gute: man gelangt auf allen eher kürzeren Rundwegen immer wieder zum Ausgangspunkt. So kann man flexibel entscheiden, ob man noch einen anderen Weg erkunden möchte oder lieber am Strand bleibt. Und mit Keksen&Co. im Rucksack und der Aussicht auf ein Picknick in einer kleinen einsamen Bucht, haben die Jungs gleich doppelt so viel Durchhaltevermögen.
Noch ein Tipp für das „WIE“: wir hatten immer Hörspiele dabei (mal ehrlich…dieses Frauenbild bei TKKG…was ist denn Gaby für eine Nudel?? Und wie wird sie von den Jungs behandelt??). Die Kinder haben sich jedenfalls immer total auf das Autofahren gefreut.
In vielen Reiseführern wird die „Eselfinca“ empfohlen. Ich habe mir aber von einer Freundin sagen lassen, dass das lebensverändernde Erlebnis leider bei ihr ausgeblieben ist. Sie erinnert sich nur an Hundehaare überall und viel Geld, das sie bezahlt hat.
Low Budget und trotzdem Spaß dabei?
Uiiii…ich trau mich kaum den Tipp auszusprechen, weil es dort so herrlich ruhig ist. Aber ganz klar: Raixa! Auf dem Weg nach Soller zwischen Palmanyola und Bunyola auf der linken Straßenseite. Ein altes Landgut, hergerichtet für die Öffentlichkeit, mit einem traumhaften Garten am Hang angelegt. Das Haus ist zu vernachlässigen, aber der Garten….!
Warum Low Budget? Der Eintritt ist frei! Es ist nicht nur die Schönheit dieses Ortes, der uns alle gleichermaßen umgehauen hat, sondern auch der Duft der Pinien und Orangen, die ruhige Atmosphäre, die unzähligen Entdeckungs- und Spielmöglichkeiten (Klettern, Verstecken, Fangen…) für Kinder, der Milan, der seine Runden am Himmel dreht…hach, ich glaube, beim nächsten Mal müssen wir da wieder vorbeifahren! Nur nicht vergessen, vorher die Öffnungszeiten zu checken! Die Krönung übrigens: unter den Pinien ein schattiges Plätzchen suchen und picknicken.
Nicht so ganz low budget aber ein Spartipp: Wenn ihr eh in der Gegend seid und euren Kindern das Vergnügen des roten Blitzes gönnen möchtet, dann lohnt es sich in Bunyola einzusteigen. Von dort bis nach Soller ist der eigentlich schöne Teil der Strecke und es kostet deutlich weniger, als wenn ihr in Palma einsteigen würdet.
Low budget und ganz viel Spaß gibt es für uns natürlich immer am Strand mit Springen vom Felsen, Schnorcheln, Beachball usw.. Na ja, dann noch der bereits oben erwähnte Tipp zur Fundación Jakober.
Ich mag Restaurants, aber mit drei Kindern nur, wenn es irgendwo Auslauf gibt. 1000x entspannter ist es mit Oliven, Brot, Salami, Wein &Co. auf unserer Terrasse zu essen. Kerzen dazu, perfekt! Und low budget! Vor allem im Vergleich zu einem Restaurantbeuch mit fünf Personen, die die Kinderkarte für einen schlechten Witz halten.
Und wie wäre es sonst mit dem Sonnenuntergang auf dem Berg San Salvador bei Felanitx? Hier kann man sich ganz andächtig umarmend nebeneinander setzen, um in die Ferne zu schauen?
Dein Strand-Tipp mit Kind&Kegel? Warum?
Nicht unbedingt ein WO? Sondern eher ein WANN? Das WO handele ich kurz ab: wir lieben die kleinen Buchten im Südosten der Insel. Am Besten noch mit Felsen zum Reinspringen! Da wären z.B. die Cala Llombards, Cala Santanyi, Cala Sa Nau, Cala Mondrago (siehe oben) und im Süden die Cala Pi. Das Dumme: wir sind nicht die einzigen, die sie lieben. Da unsere Jungs überhaupt nicht zu den Frühaufstehern gehören und sich im Urlaub problemlos dem südländischen Rhythmus anpassen (d.h. spät ins Bett), gibt’s bei uns nie Frühstück vor halb elf – früh zum Strand fällt daher leider für uns aus. Wenn man aber so spät und lange frühstückt, dann erstmal in den Pool hüpft, ne Runde Uno spielt, ein Buch liest usw., kommt man eh nicht vor drei Uhr vor die Tür.
Bis man an einer der Buchten angekommen ist, sind weiter 30 Minuten vergangen. Dennoch erschreckt man sich zum Teil um diese Uhrzeit noch angesichts der Massen – aber wartet es ab, zwischen vier und fünf Uhr wird es schalgartig leer. Die Hotelurlauber müssen schließlich zum Abendbuffet! In der Cala Santanyi waren wir abends ab sechs Uhr ganz alleine!! Entweder kann man diese Idylle dann auch gleich für ein Picknick-Abendessen am Strand nutzen oder setzt sich in eines der kleinen umliegenden Restaurants während die Kinder am Strand weiterspielen ODER man isst einfach apäter im Sonnenuntergang bei Kerzenschein auf der Terrasse seiner Finca die Leckereien, die man auf den Märkten und in den Supermärkten erstanden hat und lässt so einen perfekten Strand(nachmit)tag ausklingen.
Noch eine Ergänzung, von der ich hoffe, dass sie nicht irgendwann mal zum Nachteil für uns wird: Für „Mallorca low budget“ sind sicher auch die Unterkünfte von Josep zu empfehlen! Unter www.roomscanmoreno.com vermietet er tolle Ferienwohnungen. Josep ist ein sehr cooler und total sympathischer Typ, der mit sehr viel Liebe die Immobilien seiner Familie zu Ferienunterkünften hergerichtet hat. Wenn wir nicht schon für 2019(!!!) gebucht hätten, würd ich es euch auch nicht verraten! Verratet ihm dafür, dass ihr den Tipp von mir habt, vielleicht stellt er euch und mir dann ne Flasche Wein hin (not sponsored!).
DANKE, liebe Annika.
Jetzt könnte ich mal eben los. Ich muss nur schnell Mann und Sohn einpacken. Und Ihr so?
Eure
Jane
Foto-Credit: Alle Bilder sind Eigentum von Annika.
1 Kommentar
Annika
12. November 2017 at 14:15Ach Dankeschön 😙😙😙! Könnte auch direkt wieder los!