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GÖNN‘ DIR am (Tag nach dem) 4. Advent. Und über Zeit für sich selbst.

Bei meinen Gedanken zu GÖNN‘ DIR bin ich sehenden Auges immer wieder an einem Thema vorbeigeschlichen: Dem Wörtchen „Nein“. Dies fiel mir besonders in den letzten Tagen auf.

Vor dem Jahreswechsel treffe ich nämlich besonders gerne Herzensmenschen. Das mache ich zwar das ganze Jahr über, aber in der Zeit rund um Weihnachten bin ich im Norden bei meiner Familie und langjährigen Freunden unterwegs. Und da ist es ein besonderes Bedürfnis, die Herzmenschen zu treffen, die ich den Rest des Jahres eher selten sehen kann.Wie so oft stellte ich schon bei den Planungen rund um das Jahresende fest: Wie soll ich das alles schaffen? Der Tag hat doch nur 24 Stunden. Und die ganzen Herzensmenschen Die will ich doch in Ruhe sehen, ohne Hast.

Also versuchte ich es natürlich. Und scheiterte schon in den Vorbereitungen mit dem Anspruch, 100% zu schaffen. Natürlich. Ich musste also an der ein oder anderen Stelle Nein sagen. Wie unbequem. Und so gar nicht herzig.

In Anbetracht meines GÖNN‘ DIRs zum 4. Advent dachte ich also über die unangenehme Aufgabe nach, aus Rücksicht auf die eigenen Ressourcen auch mal etwas sein zu lassen. Nicht alles durchzuplanen. Auch auf die Gefahr hin, dass etwas wichtiges hintenüber fällt. In meinem Kopf immer die Frage wälzend: Werde ich zum „Schlecht-Mensch“, werde ich unzuverlässig, wenn ich auch mal Nein sage?

Nein, zu einem „kurzen Kaffee“ oder zu einem Abendessen, das „auch noch mal schnell“ sein muss? Nein, zu meinem eigenen Wunsch und Anspruch, auch in diesen eigentlich ruhigeren Tagen des Jahres wieder alles generalstabsmäßig durchzuplanen? Ist das egoistisch? Oder ist es nicht eigentlich normal, seinen Bedürfnissen nach Rückzug und Ruhe nachzugeben, auch wenn man einem lieben Menschen vermeidlich „vor den Kopf stößt“ oder die ToDo-Liste noch offene Punkte aufweist?

Auch hier liegt die Wahrheit in der Mitte: das schlechte Gefühl existiert ja in erster Linie im eigenen Kopf. Letztendlich wird es ja keinem gerecht, dieses Planen nach Tetris-Manier: Tag für Tag, Termin um Termin. Stunde um Stunde. Und fällt ein Date oder ein Termin aus – ist ratefatz Platz für Neues. Sofort! Das fühlt sich schon beim Schreiben beklemmend an. Aber ich tue das. Viel zu oft.
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Ist es also nicht viel wertvoller, in manchen Situationen etwas unbequem zu sein und etwas sein zu lassen? Das würde bedeuten ein Nein ohne schlechtes Gewissen zu platzieren. Es heißt, besser zu planen und nicht im Galopp durchs Leben zu reiten. Und ohne schlaflose Nächte mit einem Nein umzugehen.

Letztendlich tut man sich mit diesem „mutigen Wagnis“ ja etwas Gutes. Das Leben kann entspannter werden. Man zeigt Verantwortung. Sich selbst und anderen gegenüber. Ein echtes GÖNN‘ DIR!

Die Gedanken der letzten Adventssonntage bekommt nun also die weitere, für mich bislang unbequeme Dimension dazu: NEIN sagen.

So richtig wohl fühle ich mich mit dieser Vorstellung zwar noch nicht, aber wäre es für mich so einfach, hätte ich es ja schon längst inhaliert.

Ich will es versuchen, in 2015.

Will aufhören Termin-Tetris zu spielen. Mit mehr bewussten Entscheidungen für mich selbst. Für viel mehr GÖNN‘ MIR im neuen Jahr. Denn damit gönne ich auch meinen Herzensmenschen – nämlich Ruhe anstatt Hektik. Ernsthaftigkeit. Zeit.
Ich gönn' mir!
Mit dem 4. Advent schließe ich nun mit meinen Gedanken zum 2. Jugendwort 2014.

Euch allen zauberhafte Weihnachten mit vielen GÖNN‘ DIR-Momenten, ganz nach Eurem Geschmack.

Eure
Jane

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