Heute wird es mal informativ. Und es geht um eine wirklich gute Nachricht, was Mallorcas Natur anbelangt: Denn seit Juli 2021 ist ein neues Gesetz in Kraft getreten, welches dem Müll-Problem auf Mallorca gehörig an den Kragen geht: Seit 3. Juli 2021 ist Einwegplastik EU-weit verboten. Und Mallorca sowie die Nachbarinseln wollen bei diesem Thema als Pioniere auftreten. Schon im letzten Jahr wurde das Plastikverbot auf Mallorca diskutiert. Nun ist es soweit. Damit Ihr einen Überblick über das Plastikverbot auf Mallorca bekommt, habe ich heute ein paar Fakten für Euch zusammengestellt. Vielleicht motiviert Euch das Thema, selbst noch etwas bewusster im Urlaub auf der Insel mit diesem Thema umzugehen. Auch dies ist ein Element von Slow Travel – der respektvolle Umgang mit dem Urlaubsziel und den dortigen Ressourcen!
Mallorca das Urlaubsparadies – Segen und Fluch zugleich
Nicht nur die (Un)Mengen an Touristen waren in jüngsten Vergangenheit eine immense Herausforderung für die Baleareninsel. Mit den zahlreichen Urlaubern aber auch dem Freizeitverhalten vieler Mallorquiner und einem nicht wirklich vorhandenen Müllentsorgungskonzept auf der Insel, konnte man vielerorts die damit entstehenden Probleme beobachten: Plastikmüll, Kippen am Strand, angespülter Dreck an den Küsten, überlaufenden Mülleimer an den Promenaden und und und. Die fehlende Mülltrennung auf der Insel und die Unmengen an Plastikverpackungen und Einwegverpackungen taten ihr übriges.
Die Balearen positionieren sich in Sachen Klimaschutz
Viele von Euch wissen, dass Plastikmüll, die Abwasser-Probleme, Luftverschmutzung und ein steigender Meeresspiegel auf Mallorca schon länger ein Problem sind. Die Insel kann bei der Klimakrise definitiv ein Wörtchen mitreden. Nach dem recht unfruchtbaren Klimagipfel 2020 in Madrid hat Mallorca die Klima- und Umweltprobleme selber in die Hand genommen. Die Fluten an Plastik, ein fehlendes Mehrweg-Konzept für Getränkeverpackungen, die zunehmende Luftverschmutzung und bedenkliche Schadstoffwerte in Palma de Mallorca machen der Insel zu schaffen. Und sie machen der Regierung Sorgen. An manchen tagen sind die Schadstoffwerte so hoch, dass sie die Grenzwerte der Weltgesundheitsorganisation überschreiten.
Die spanische Inselregion hat daher ein eigenes, anspruchsvolles Klimaschutzgesetz entwickelt, das z.B. das Verbot von Verbrennungsmotoren und den schrittweisen Einsatz von sauberen Energieträgern vorsieht. Damit wird Mallorca zum spanischen Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel. Auch der Abfallflut, zu welcher der Massentourismus in großem Maße beiträgt, soll angegangen werden.
Das Plastikverbot auf Mallorca hilft der Insel aus einer großen Misere
Gerade das Thema Plastik ist jedoch auf Mallorca ein großes! Die Berge an Plastik, die sich alleine durch das fehlende Mehrwegkonzept auf der Insel häufen, sind immens. Seit die Mülltrennung eingeführt wurde, wird zumindest getrennt und und entsprechend entsorgt. Aufgrund der Tatsache, dass das Leitungswasser nur bedingt zum Kochen und nicht zum Trinken geeignet ist, gelangen aber Unmengen von Gallonen und Plastikfalschen für Mineralwasser in den Umlauf. Und die führen zu einer Müllflut, die ihresgleichen sucht. Und nicht nur das. Bei jedem Strandbesuch schlagen wir die Hände über den Köpfen zusammen uns sammeln den um uns liegenden Müll zusammen, den achtlose Strandbesucher einfach liegeblassen oder der vom Meer angespült wird. Warum es Menschen am Ende eines Strandtages nicht schaffen, ihren „eigenen Mist“ zusammenzusammeln, versteht keiner.
Am 20. März 2021 ging es los – Produkte des täglichen Bedarfs aus Plastik dürfen nicht mehr angeboten werden
Bereits seit dem 20. März diesen Jahres dürfen Produkte des täglichen Bedarfs, die „productos de un solo uso“, nicht mehr im Gebrauch sein. Auch Hotels und Restaurtants mussten sich umstellen und dürfen z.B. nur noch plastikfreie Strohhalme verwenden und auf Einweg-Trinkflaschen verzichten. Supermärkte und Drogerien dürfen keine nicht recycelbaren Kaffeekapseln und Einwegrasierer mehr im Angebot haben, und und und.
Der entsprechende Gesetzesentwurf wurde schon 2018 verabschiedet. Zu diesem Zeitpunkt waren die Balearen der EU schon einige Monate voraus, aber an der Umsetzung haperte es. Eigentlich sollten schon ab Januar 2020 die nicht wiederverwertbaren Produkte auf den Balearen aus dem Verkehr gezogen werden, durch die Pandemie und bürokratische Hürden war dies jedoch nicht möglich. Nun ist der Startschuss gefallen und wir dürfen hoffen, dass die neuen Regelungen vieles besser machen!
Das ändert sich mit dem Plastikverbot auf Mallorca
- Wer Plastikgeschirr oder -besteck kauft, benutzt oder verkauft, macht sich strafbar.
- Dasselbe gilt für Einwegrasierer, Strohhalme, Kaffeekapseln und Wattestäbchen.
- Plastiktüten sind in Geschäften verboten, stattdessen gibt es in den Läden nun Tüten aus Papier oder wiederverwendbare Beutel.
- Bei Verstoß drohen Geldstrafen ab 300 €.
Selbst die kleinsten Plastikgegenstände benötigen ewig, um in der Natur abgebaut zu werden
Die letzten Zweifel für die neuen Umständen und Gesetze kann man beseitigen, wenn man sich vor Augen führt, wie lange selbst kleinst Gegenstände benötigen, um abgebaut zu werden: Ein normaler Strohhalm aus Plastik benötigt unfassbare 200 Jahre, bis er „verschwunden“ ist! Eine Plastktüte schwimmt 400 Jahre im Meer, bis sie endgültig verrottet ist, eine Windel sogar 450 Jahre. Unfassbar, aber wahr!
In Deinem Mallorca Urlaub etwas für die Umwelt tun
Mallorcas Bestreben und Gesetze betreffen logischerweise nun jeden, der sich auf der Insel aufhält, ob Insulaner, Teilzeitresidenten oder Touristen. Aber man kann ohne große Umstände etwas tun und der beliebtem Insel helfen, das Problem in den Griff zu bekommen. Es holt schon, immer ein Auge auf das eigene (Konsum-)Verhalten haben. Leider sind viele Mallorquiner kein gutes Vorbild. Umso wichtiger ist es, dass jeder Urlauber etwas bewusster „urlaubt“, damit die Insel vom Kollaps verschont bleibt. Es ist so einfach, etwas für die Insel zu tun und selber darauf zu achten, dass wir uns alle an einer gesunden Vegetation, sauberen Stränden und Gewässern erfreuen können:
Müll vermeiden kann so einfach sein:
- Dreck mitnehmen!
Ja, leider muss man es immer noch betonen, dass Plastik, Essenreste, Getränkedosen und -flaschen sowie Zigarettenstummel in den Abfall gehören – nicht an den Strand, in die Wälder oder auf die Fußwege! - Sammelt beim Spazierengehen Müll auf!
Im letzten jähr konnte man vielerorts schon beobachten, wie viele Leute den Müll von anderen mitnehmen und somit gerade den Stränden und dem Meer viel Gutes tun! - Sparsam mit Wasser umgehen!
Denn nach wie vor ist gerade in den heißen Monaten die Verfügbarkeit von Leitungswasser ein großes Problem auf Mallorca. Die Klärwerke kommen nicht mit. Das Klärwerks von Palma wird aktuell neu gebaut und sicher erst in einigen Jahren fertiggestellt. - Weniger Plastik benutzen und Trinkwasser abfüllen & mitnehmen!
Das ist wirklich einfach und hilft unglaublich bei der Vermeidung von Plastikmüll! Da es auf Mallorca kein Pfandsystem gibt und jede Flasche im Müll landet, könnt Ihr ganz bequem einen 5-Liter-Kanister in Eure Unterkunft stellen. dann könnt Ihr Euch für Ausflüge Trinkwasser in kleinere Flaschen abfüllen. Bitte mitmachen! Weitere Tipps und einen Podest zum Thema gibt es auch ganz bald – versprochen! - Eis aus der Waffel anstatt aus dem Becher essen.
- Eigene Lunch-Boxen mitnehmen!
Für Eure Picknick-, Wander oder Strandverpflegung könnt Ihr Euch tolle Metallboxen oder Tupper von Zuhause mitnehmen und diese Befüllen. Das verhindert Verpackungsmüll. den man dann Unterwegs wieder entsorgen muss. Fantastische Boxen aus Metall gibt es zum Beispiel bei Can Garanya – I love! - Und die Insel passt sich an: Mittlerweile gibt auf Mallorca auch einige Unverpackt-Läden. Diese Angebote werden gut angenommen und die Kunden nehmen teils weite Wege auf sich, um die Läden zu erreichen.
Eine saubere Umwelt, ein sauberes Mallorca
Final haben alle etwas vom Plastikverbot auf Mallorca. Am meisten jedoch die Insel, die dann unter den neuen Umständen auch sicher besser mit den Mengen an Touristen umgehen kann. Und seien wir mal ehrlich – so wie auf diesem Bild mögen wir die Strände doch alle lieber, nicht wahr?
Ich freue mich, wenn Ihr mitmacht und Mallorca helft, gesünder und müllfreier zu werden!
Bis ganz bald!
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