Der Herbst ist da und mit ihm die zweite Covid-Welle. Was dies bedeutet, ist uns allen klar: Wieder mehr Verzicht, noch mehr Rücksicht, neue Einschränkungen und und und. Auch wir sind mittlerweile „virus-müde“, aber was soll’s. Uns allen geht es immer noch verdammt gut, im Vergleich zu vielen anderen Menschen in diesen Zeiten. Auch auf Mallorca sieht es düster aus und die zweite Welle bringt der Insel noch mehr Leid, als ihr ohnehin schon wiederfahren ist. Heute wird entschieden, ob spanienweit der Alarmzustand ausgerufen wird, auch die Balearen wären dann betroffen. Was das für die Insel bedeuten würde, könnt Ihr Euch sicher ausmalen. Hilfe für die Menschen auf der Insel wird (wie in so vielen Teilen dieser Welt) noch wichtiger. Daher möchte ich Euch im heutigen Post unbedingt HOPE Mallorca vorstellen. Denn neben all‘ der Schönheit, die es auf Mallorca zu zeigen gibt, möchte ich Euch ja immer das echte Mallorca zeigen. Und die bedrängnisvolle Situation rund um Covid-19 und dessen Folgen gehört ebenso dazu.
Corona und die Folgen bringen Mallorca große Probleme
Durch die Coronakrise in diesem Jahr sind viele Familien und Unternehmen auf Mallorca in eine existenzbedrohende Lage geraten. Mallorca ist dabei besonders betroffen, denn fast alle Menschen, die auf Mallorca leben, sind in irgendeiner Form vom Tourismus abhängig. Seit Monaten fehlen Einnahmen. Viele Familien können sich nicht einmal mehr Nahrung leisten und viele Unternehmen müssen schließen. Nun steht der Winter bevor und die Zeiten werden härter. Generell arbeiten die Menschen in der Tourismusbranche von Frühling bis Herbst, um auch für den Winter vorzusorgen. Das war in 2020 kaum möglich und ist überall auf der Insel so. Hart betroffen sind dabei gerade die auch die kleineren Orte, die fern der Inselhauptstadt liegen und denen Hilfe noch schwerer zugänglich ist.
HOPE Mallorca – eine Initiative für Menschen in Not
Dank HOPE Mallorca gibt es in Santanyi eine Anlaufstation für Menschen, die in Not geraten sind und denen es an allem mangelt. Und wer und was hinter HOPE Mallorca steckt, möchte ich Euch heute erzählen:
Im April 2020 wurde durch Jasmin Nordiek und Heimke Mansfeld die Initiative HOPE Mallorca mit der Erstellung einer Facebook-Gruppe ins Leben gerufen. Diese Gruppe hilft bis heute kleinen, lokalen Unternehmen auf Mallorca, ihre Waren und Dienstleistungen zu präsentieren und zu verkaufen. Die Kleinunternehmer und Selbständigen können auf diesem Weg den Verkauf ihrer Produkte ankurbeln und ihre Existenz sichern. Inselbewohnern und -liebhaber können sich hier informieren, wie man die lokale Wirtschaft auf der Insel unterstützen kann. Ein Herzensprojekt!
Der gemeinnützige Verein HOPE Mallorca
Doch das reicht den beiden engagierten Frauen nicht aus und sie gründeten kurze Zeit später den gemeinnützigen Verein HOPE Mallorca, um die Armut und Bedürftigkeit auf Mallorca zu bekämpfen, die durch die Folgen von Corona heute leider zur Realität dazugehören.
HOPE hat eine Essenstation in Santanyi eröffnet, die für die Menschen da ist, denen es an so viel mangelt, dass sie nicht in der Lage sind, Dinge des täglichen Bedarf zu erwerben. An 3 Tagen in der Woche werden Lebensmittel und Hygieneartikel ausgegeben. Ermöglicht wird dies durch Geld- und Sachspenden und den unermüdliche Einsatz von mittlerweile über 30 Menschen.
Die Gründerinnen von HOPE Mallorca geben Hoffnung
Um mehr über HOPE Mallorca zu erfahren, verabredete ich mich in der letzten Woche mit einer der Gründerinnen, Jasmin Nordiek zum „virtuellen Date“. Jasmin lebt mit ihrer Familie seit Sommer 2019 fest auf Mallorca und arbeitet als Unternehmensberaterin für deutsche Unternehmen. Ihre Liebe zu Mallorca und den Insulanern ist groß, genauso groß ist ihr Herz und ihre Leidenschaft.
Am Telefon erzählt mir Jasmin nochmals ungefiltert vom Leid und dem Unterstützungsbedarf auf Mallorca. Es ist unglaublich zu erfahren, wie groß der Bedarf an alltäglichen Dingen geworden ist und wie schwer diese für viele zu beschaffen sind. Seit der Eröffnung der HOPE Mallorca Essens-Verteilstation am 13. Mai 2020 in Santanyí steigt die Anzahl an Bedürftigen stetig. Über 1.000 Lebensmittel-Tüten werden wöchentlich in dankende Hände abgegeben. Die Zahl der Menschen, die sich an den Öffnungstagen an der Verteilstation einfinden, übertrifft von Anfang an alle Befürchtungen. Schon nach der ersten Woche der Verteilaktion musste die Station in größere Räumlichkeiten umziehen (Carrer de la Mar 3 in Santanyí).
Jasmin erzählt, wie kräftezehrend und aufreibend ihr Herzensprojekt auf dem Weg war und teils auch noch ist: das Finden der passenden Räumlichkeiten, Budgets, die Organisation von Lebensmitteln, Hygienevorschriften, Transport, Sortieren der Waren, das Verpacken und und und … Und man spürt die Emotionen, die damit verbunden sind.
Mit Jasmin gemeinsam gehört Heimke Mansfeld zu den Gründerinnen von HOPE Mallorca. Sie lebt schon seit über 20 Jahren auf Mallorca und ist mit einem Mallorquiner verheiratet, beide Kinder sind auf Mallorca groß geworden. Heike ist in Santanyi durch ihr Wirken und ihr Tun bekannt, so arbeitet sie als Stylistin für internationale Fotoproduktionen und ist die Frau hinter der Marke DeMa Hair, Beauty & Spa in Santanyi. Ihr Mann betreibt das Restaurant in Es Lombards.
Hilfe kommt von überall und ist dringen notwendig
Auch die Konktakte der beiden Frauen machen es möglich, dass HOPE Unterstützung erfährt. Mittlerweile sind auch diverse Prominente Unterstützer der Organisation: Im Juli fand gemeinsam mit Til Schweiger eine Charity-Gala in dessen Restaurant „Henry Likes Pizza“ statt. Solche Events bringen bedeuten Einnahmen, mit denen die Arbeit von HOPE Hilfe erfährt, die den bedürftigen Menschen auf der Insel zugute kommt.
Die Menschen hinter HOPE Mallorca arbeiten ehrenamtlich
Die Helfer leisten Unglaubliches – von der Organisation, Lagerung, Konfektionierung von Waren bis zur Warenausgabe. Auge in Auge mit den Bedürftigen, die Corona-Schutzmaßnahmen immer im Blick. Langfristig soll eine Ausweitung der Verteilaktivitäten auch auf andere Städte der Insel möglich sein. Aber die Voraussetzungen müssen erfüllt sein. Dabei ist der Weg oft steinig, die Umstände auf Mallorca teils schwierig. Das Leuchtturmprojekt Santanyí hat viel gezeigt und hilft, einen optimalen Hilfeprozess zu etablieren.
Die Organisation ist auf Spenden angewiesen
Nach wie vor ist HOPE Mallorca auf großzügige Lebensmittelspenden angewiesen. Diese kommen neben vielen privaten Spendern auch von lokalen Unternehmen wie Supermärkten, Bäckereien und Restaurants. Auch Kunden dieser Märkte werden durch Schilder im Kassenbereich dazu aufgefordert, z.B. ein zweites Brot für Bedürftige zu kaufen und dieses im Geschäft zu hinterlegen. Einmal pro Tag werden die Sachspenden in den Geschäften abgeholt und in die HOPE Mallorca Station nach Santanyí gefahren. Leider reichen diese Mengen derzeit nicht aus, um den gesamten, stetig wachsenden Bedarf zu decken. Daher verfügt HOPE MALLORCA als eingetragener gemeinnütziger Verein auch über ein Spendenkonto:
HOPE Mallorca – Bank Cajamar Santanyí
IBAN: ES93 3058 4516 4127 2000 7828, BIC: CCRIES2AXXX
Auch Ihr könnt helfen
Alle Informationen zu den kleinen, feinen Unternehmen und den Mallorca Geheim-Tipps gibt es übrigens auf www.hope-mallorca.com. Die HOPE Mallorca Gemeinschaft zeichnet sich besonders durch ihre Internationalität aus: Spanier, Deutsche, Engländer uvm. kämpfen bei HOPE gemeinsam und vor allem mehrsprachig für das lokale Business auf Mallorca. Sie denen Unterstützung, die durch die Krise vieles verloren haben. Die Gruppe beweist, dass es Mallorca schafft, in Krisenzeiten eng zusammen zu stehen und zusammen zu halten. Viele Mitglieder, die Ihre Produkte oder Dienstleistungen über HOPE Mallorca präsentieren, berichten, dass ihre Telefone nicht mehr still stehen und zahlreiche neue Bestellungen eingehen. Das ist einfach ganz wunderbar.
Wenn Ihr HOPE Mallorca unterstützen möchtet, findet Ihr hier weitere notwenigen Informationen zu Spendenmöglichkeiten und die Anschrift der Essensstation in Santanyi.
Tragt Mallorca weiter im Herzen
Bei allen Einschränkungen, Verzicht und Leid hoffe ich, dass Ihr Mallorca weiter im Herzen tragen werdet. Es kommt der Tag, an dem wir wieder auf die Insel fliegen dürfen. Und bis dahin heißt es für uns alle: durchhalten, unterstützen, weitermachen!
HAY ESPERANZA – macht mit!
Eure Jana
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