Die Kathedrale „La Seu“ von Palma de Mallorca ist einzigartig. Es vergeht kein Inselaufenthalt, bei dem ich nicht wieder staunend vor ihr stehe, an ihr vorbeifahre, mich in ihrem Inneren aufhalte und die mystische, einmalige Atmosphäre aufsauge – und das bei locker 10 Inselaufenthalten im Jahr. Ja, La Seu, die Kathedrale des Lichts, ist ein Magnet für Gläubige, Architekturfans und Touristen aus aller Welt. Aber an zwei Tagen zieht es in den frühen Morgenstunden besonders viele Besucher an diesen einzigartigen Ort: Am 2.2. und am 11.11. (also heute) jeden Jahres bilden sich schon ab 07:00 Uhr Schlangen vor der Kathedrale, da alle die magische Acht bewundern wollen. Und da heute einer dieser Tage ist erzähle ich Euch gerne mehr dazu:
Die magische Acht Palmas Kathedrale muss man gesehen haben
Das Phänomen der magische Acht stand schon lange auf unserer Bucket List. Aber immer kam etwas dazwischen, obwohl wir schon öfters an einem der beiden Tage auf der Insel waren. Im letzten Jahr haben wir es dann endlich geschafft und standen am 2.2. samt Rocker pünktlich vor dem Gotteshaus Palmas. Zusammen mit vielen anderen Schaulustigen und einem café con leche in der Hand warteten wir geduldig auf de Einlass, der an diesem Tag nicht ohne umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen möglich war.Eine fast schon abgespannte Atmosphäre, lautes Gemurmel und das Klicken der Kameras machen den sonst eher andächtigen Ort an diesem Tag zu einem Pilgerort für Schaulustige. Alle warten gespannt auf die aufgehende Sonne und deren Strahlkraft.
Ohne Sonne keine magische Acht
Wenn alles gut geht, ist es gegen 08:30 Uhr endlich soweit: Im Inneren des Prachtbaus erstrahlt eine in allen Farben schillernde, leuchtende „Magische Acht“. Dabei wird die Fenster-Rosette der Ostfassade von der Sonne so unter die kleinere Rosette auf der Westwand projiziert, dass eine symmetrische, lückenlose Acht entsteht.Das 1970 zum „Fiesta del Vuit“ („Acht“ auf Mallorquinisch) benannte Erlebnis heißt übrigens seit einigen Tagen offiziell „Fiesta de la Luz“, also „Lichtfest„. Mit dieser Umbenennung belebt man den historischen Namen dieses Erlebnisses wieder. Die Bezeichnung soll ihren Ursprung in der Marienverehrung aus dem sechsten Jahrhundert haben. Fragt man das Bistum wird auf die Jungfrau von Candelera verwiesen, deren Feiertag wie das Lichtphänomen am 2. Februar begangen wird. „Candela“ heißt auf Spanisch übrigens Kerze und steht für das Licht, mit dem Gläubige auf den rechten Weg geleitet werden.
Aber egal wie das Phänomen nun heißt, man sollte es einmal mit eigene Augen gesehen haben. Ich frage mich ja immer, wie man sowas vor hunderten von Jahren schon geplant und gebaut hat, so ohne das ganze Technik-Gedöns, was man heute zur Verfügung hat. Aber diese Frage wird mir wohl keiner beantworten…
Also, wenn Ihr dieses besondere Erlebnis einmal erleben möchtet, dann heißt es: früh aufstehen, pünktlich sein, lange Schlangen einplanen und undingt Geduld mitbingen. Denn manchmal lässt die magische Acht mit ihrem Auftritt auf sich warten…
Und hier ein paar organisatorische Details für alle, die die magische Acht – oder das magische Licht – einmal selber erleben möchten:
Cathedral de Mallorca
Plaza Almoina, S/N
07001 Palma de Mallorca
Balearen, Spanien
Die Kathedrale öffnet für die Besucher bereits um 07:30 Uhr Uhr ihre Pforten.Das Phänomen ist dann ab etwa 08:00 Uhr zu beobachten – sofern das Wetter mitspielt. Um 09:30 Uhr beginnt dann ein Gottesdienst. Der Eintritt ist kostenlos. Parken kann man am Fuß de Kathedrale. Für ein anschließendes Frühstück findet Ihr auf dem Blog einige Tipps!
Viel Freude wünscht Euch
Eure Jana
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