Streetfood ist nicht erst seit meinen Asia-Reisen eine meiner liebsten Food-Versionen. Es ist immer unkompliziert, abwechslungsreich, meist kleine Gerichte, ganz frisch zubereitet. Und: man kann schnell, viel kennenlernen – vorausgesetzt, man findet einen Ort, an dem man vieles probieren und kennenlernen kann.
In Berlin gibt es den Streetfood Thursday in der Markthalle Neun, in London Realfood Festivals (auch hier einen Streetfood Thursday) und in New York …. nun ja, aber da ist man nunmal nicht soooo oft. Die Wochenmärkte in Frankfurt sind zwar nette Fress-Meilen, aber es gibt primär Regionales und fast immer die Grill-Wurst oder den Handkäs.
Auf der Suche nach ähnlichen Events in Frankfurt wie in den Streetfood-Metropolen dieser Welt, stieß ich bei einem Glas Bier bei meiner kleinen Brauerei „Braustil“ um die Ecke (siehe Post hier) auf einen Flyer für den Markt im Hof im Brückenviertel in Sachsenhausen. Letzte Woche schaffte ich es nun endlich, auf ein paar Fotos und einen (paar) Snack(s) in den gemütlichen Innenhof und die angrenzende, kleine Lagerhalle, um Frankfurts erste (und auch einzige),regelmäßige Streetfood-Location kennenzulernen.
Susanne Stahl, Lorenzo Bizzi, Konstantin Kalveram und Michael Rühl sind die Organisatoren vom „Markt im Hof“. Jeden Samstag zwischen 10:00 und 17:00 Uhr findet auf dem ehemaligen Hof des Getränkehandels Schluckspecht seit Mai diesen Jahres der kleine Food-Markt statt. Das Brückenviertel ist ein kleines Szeneviertel und vielleicht eins der coolsten Shoppingquartiere Frankfurts: Shops regionaler Jungdesigner, ausgefallene Gastronomie, Weinläden, Bio-Eis – alles ist anders und abseits vom Mainstream der Innenstadt. Mit dem „Markt im Hof“ soll nicht nur das kulinarisches Angebot erweitert werden und ein neuer Szenetreff entstehen, sondern auch mehr Kundschaft ins Viertel geholt werden. Und ich muss sagen: Doppeldaumen!
(Berichte gibt es hier, hier und auch hier!)
Bei einem „Grüne-Sauce-Smoothie“ von Madame Herrlich schaute ich mich in Ruhe um und war überrascht von der Vielzahl der Stände, die mittlerweile regelmäßig am Samstag mit ihrem Leckereien auf die Foodies Frankfurts warten:
Göttliches Cheese Naan von der Bar Pracht, Pastrami von der Rhein-Main-BBQ-Society, leckeres Asiafood von „Die Glücksrolle“ oder Pulled Beef Sandwich von Maxie Eisen bis hin zum Gemüsestand uns der klassischen Bratwurst – es gibt eine feine, ausgewogene Auswahl an Geschmackserlebnissen, die in der Stadt ihresgleichen sucht.
Ein Beispiel für die Marktteilnehmer seht Ihr gleich hier:
So testete ich mich durch verschiedene Food-&Aroma-Kreationen und freute mich wie ein kleines Kind über dieses Neuland, welches ich mir in den kommenden Wochen definitiv komplett „erschmecken“ werde. BOAH!
Das Cheese Naan mit frischem Kräutersalat als kleine Beilage war neben dem Pulled Beef Burger mit Meerrettich-Sauce und dem grünen Smoothie mein Highlight. Gut, zu sehr viel mehr reichte auch meine Kapazität beim besten Willen nicht!
Der Chef der Bar Pracht, Nuri, erklärte mir enthusiastisch die verschiedenen Naan-Varianten – so einfach und so unfassbar lecker und trotzdem leicht, dass ich am liebsten jeden Morgen eine Portion zum ersten Kaffee verdrücken würde. Nuri, see you soon! (Daumen ganz weit hoch!)
Um den kleinen Foodtruck von Gökhan und Patrick schlenderte ich schon gleich zu Beginn neugierig herum. Unter dem Namen GOOSE verkaufen die beiden ausgefallene Waffelkreationen:
Leider ohne weiteren Platz im Magen (OMG sah das alles GUT aus!) durfte ich zu den beiden in den Foodtruck steigen und mir ihr Waffel-Reich von Innen anschauen. Seit nun erst 6 Wochen düsen die beiden mit der mobilen Waffel-Kiste durch Frankfurt, beglücken Foodies auf Märkten (Termine auf der Homepage) oder sind sogar exklusiv für Events zu buchen. Ihre Idee, „Waffeln mal anders“ anzubieten kommt quer durch alle Zielgruppen super an. Über GOOSE lest Ihr hier demnächst nochmals mehr. Bis dahin träume ich noch weiter von der Waffel oben. Granate, oder?
Glücklich und satt schlenderte ich also nach einer „kurzen Stippvisite“ von über 2 Stunden runter vom Markt im Hof und habe dieses besondere Food-Event seitdem fest in meinem Herzen und Kalender gespeichert: Für gemütliche Wochenenden ohne Eile und dafür mit viel Muße zum Genießen. Für graue Samstage, die etwas Glück in Form von Nahrung vertragen können. Für Samstage mit Freunden. Für Seelen-Samstage. Oder einfach nur so.
Kommt doch mal vorbei, auf den Markt im Hof, dann naschen wir zusammen ein Cheese Naan, kippen einen Äppler drauf und schließen mit einer Waffel ab. Sollte nach einer Pho Bo, einem Teller Käse oder … ach, was sag ich – für gutes Essen ist immer Platz!
Bis bald im Brückenviertel!
Eure Jane
Foto-Credits: Alle Fotos sind Eigentum von cookies for my soul. Ausstellerverzeichnis 27.9. ist Eigentum von Markt im Hof.
5 Kommentare
harald44
3. Mai 2015 at 19:39Als Idee nicht schlecht. Aber muß man als Frankfurter oder aus der Umgebung Kommender eigentlich immer wieder ausländisches Essen angeboten bekommen? Brauche ich wirklich Röllchen aus Äthiopien oder Nudeln aus Vietnam, um „glücklich“ zu werden? – Nein, brauche ich nicht.
Aber jeder Buchladen bietet regionale Kochbücher an wie z. B. „So kocht Hessen“ oder „Leckeres aus Westfalen“ oder „Bayerische Schmankerln“, und so weiter.
Wenn man einfach mal in Vergessenheit zu geraten drohende typische und althergebrachte hessische oder Frankfurter Gerichte anbieten würde, wieviele würden dann sagen: „Donnerwetter, ich wußte gar nicht, daß usnere heimische Küche derartig Leckeres anzubieten hat“.
cookiesformysoul
4. Mai 2015 at 00:26Harald, das ist sicher Geschmackssache! Dazu kommt, dass man auch auf dem Markt im Hof leckere Sachen aus der Gegend bekommt. Und die typischen Äppler-Kneipen sind ja rechts und links vom Hof in Mengen vorhanden. Bekanntlich macht es ja auch die Abwechslung. So findet jeder was er mag und geht in die Restaurants oder an die Fress-Stände, die ihm/ihr gefallen. Bleibt z.B. jeden Donnerstag und Samstag der gute Bauernmarkt auf der Konsti. Aber das weißt Du ja sicher! LG
cookiesformysoul
13. Mai 2015 at 14:00Harald, was braucht man schon…. Ich finde es immer spannend, neues kennenzulernen, in die unterschiedlichen Stilrichtungen machen so einen Food-Markt ja auch aus! Es gibt ja auch regionales. Und für die eingefleischten Fans der hessischen Küche sind 2 der allerbesten Äpplerkneipen direkt nebenan: Die Atschel und das Fichtekränzi! Und: auf dem Markt gibt es hervorragenden Apfelwein! LG
Bine
14. Januar 2015 at 17:38Hey Jana,
Danke für den tollen Tip. Ohne deinen ausführlichen Test wäre ich nie dahin gekommen. 🙂
Auf die Hand – Stevan Pauls neues Buch über Streetfood, Stulle und Schnabbelei! | cookies for my soul
19. Oktober 2014 at 20:37[…] zahlreiche Fans und Nachmacher (über den “Markt im Hof” in Frankfurt habe ich letztens hier […]